Roman Ehrlich

Als Elmar Bauch, Vater der verschwundenen Schauspielerin Mona, auf den sich im Versinken befindlichen Malediven eintrifft, ist er verzweifelt. Er kann nicht glauben, dass seine Tochter gemeinsam mit einem Lyriker auf der Insel Selbstmord begangen haben soll. Das ehemalige Urlaubsparadies besteht großteils nur mehr aus Müllbergen, die Hotels stehen kurz vor dem Zusammenbrechen und die auf der Insel Gestrandeten suchen hier nach einer Zukunft in einer Welt, die dank der Menschheit schon lange kein lebenswerter Platz mehr ist.
Die verschiedenen Persönlichkeiten, die sich hier zusammengefunden haben, sind nicht nur dem Verfall und den Naturgewalten ausgeliefert, sondern auch den Milizionären. Die ehemalige Insel der Träume wird nun für viele der hierher Geflüchteten zur letzten Station in einer Welt, die dem Untergang geweiht ist…
Die beklemmende Stimmung dieses dystopischen Romans spiegelt sehr anschaulich die herrschende Lage wider. Klimawandel, Zerstörung und Gewalt beherrschen die Schlagzeilen und die Protagonisten finden sich an einem Ort ein, an dem sie auf der Suche nach ihren Sehnsüchten mit der Realität konfrontiert werden. Das Scheitern der Menschheit scheint unvermeidlich. Ein verstörender Roman, der mir beim Lesen Einiges abverlangt hat und eine ganz eigene Stimmung erzeugt, ist „Malé“, der 2020 für den deutschen Buchpreis nominiert war.
Über den Autor:
Roman Ehrlich wurde 1983 in Aichach geboren und wuchs in Neuburg an der Donau auf. Er studierte in Leipzig und Berlin und veröffentlichte bereits mehrere Bücher.
Details zum Buch:
Originalausgabe 2020
ISBN 978-3-10-397221-4
Bettina Armandola
Kommentar verfassen