Tochter der Musik
Rosemarie Marschner

Als Clara Wieck nach einem Gerichtsprozess gegen ihren Vater knapp vor ihrem 21. Geburtstag 1840 Robert Schumann heiraten darf, steht das neue musikalische Traumpaar fest. Die gefeierte Pianistin, die von Friedrich Wieck zu einem „kleinen Soldaten“ erzogen wurde und der sensible Komponist, der am Beginn seiner Laufbahn steht, werden zu einer Anlaufstelle für Künstler in Leipzig.
Doch bald wird Robert immer zurückgezogener und zweifelt an allem. Die unausgesprochene Vereinbarung, dass beide Eheleute ihre künstlerische Entwicklung gemeinsam vorantreiben wollen, gerät ins Ungleichgewicht, denn Clara gebiert im Lauf der nächsten sechzehn Jahre acht Kinder, leitet eine Tournee durch Russland und managt mehrere Übersiedlungen, während sie immer auch auf Robert und seine Unfähigkeit zur Realitätseinsicht Rücksicht nehmen muss. Sie bedrängt ihn auch im finanziellen Interesse,den Posten als Musikdirektor in Düsseldorf anzunehmen, doch seine egozentrische und nicht eben verbindliche Art machen ihm keine Freunde, wohingegen Clara Schumann allgemein beliebt ist.
Eifersucht und Neid spielen wohl in dieser Künstlerehe eine Rolle, ebenso aber auch die Umstände der Zeit, die Revolution und das soziale Gefüge, in der Frauen keine große Rolle im öffentlichen und künstlerischen Leben spielen. Die große Liebe jedenfalls ist vielen Prüfungen ausgesetzt und Clara findet Halt bei dem jungen Johannes Brahms, als ihr Mann die letzten Lebensjahre in einer geschlossenen Anstalt verbringen muss.
Diese Romanbiografie hat mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Ein starkes Buch über eine starke und selbsbewusste Frau, die ihrem Schicksal getrotzt hat und ihren Weg als Komponistin und Pianistin nie aus den Augen verloren hat!
Details zum Buch:
Originalausgabe 2021
ISBN 978-3-423-28284-0
Bettina Armandola
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