Kühn hat Hunger

Der Polizist Kühn befindet sich in einer Krise: Er möchte abnehmen, streitet mit seiner Frau, hat Geldsorgen, leidet unter dem schlechten Klima zwischen seinen Mitarbeitern und muss zu alledem eine Mordermittlung leiten. Eine junge Tänzerin aus dem Rotlichtviertel wurde tot aufgefunden! Er hat schlechte Laune und wenig Motivation.
Um seine Kilos zu verlieren und wieder mehr Selbstwertgefühl zu erlangen, liest und befolgt er den Ratgeber „Weck die Bestie, du Sau“ von Ferdie Caparacq. Darin bekommt er Tipps zu seinem Verhalten, wie er ein selbstbewusster Mann wird und Ernährungsvorschläge.
Zuhause hat er eine Frau, mit der die Beziehung etwas träge geworden ist, und die er schon einmal betrogen hat. Andere Mieter in der Wohnanlage machen Probleme und seine Kinder wollen mal wieder auf Urlaub fahren, was sie sich aber nicht leisten können. Doch er hofft auf eine Beförderung, welche die finanziellen Probleme minimieren könnte. Leider gibt es jedoch Mitbewerber und somit Zwistigkeiten in seiner Mordermittlungskommission.

Der Roman – oder eigentlich Krimi – hat mehrere Handlungsstränge, die das Lesen sehr unterhaltsam und keinesfalls langweilig erscheinen lassen. Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet und man kann sich in diese wahrlich hineinversetzen. Selbst mit Hartmut und Sebastian, welche keine Frau bekommen, deshalb Frauenhass entwickeln und schließlich die junge Nicky umbringen, hat man trotz deren grausamen Tat Verständnis und Mitleid. Obwohl man als Leserin/Leser die Mörder schon sehr früh kennen lernt, ist die Mordermittlung sehr interessant. In die realistisch geschilderte Arbeit der Polizei bekommt man guten Einblick.
Besonders gelungen finde ich die leichte Gesellschaftskritik, den flotten, spannenden Schreibstil gespickt mit einem Quäntchen Humor. Genervt haben mich die Auszüge aus dem Ratgeber von Ferdie Caparacq. Das Ende diesbezüglich ist allerdings sehr überraschend und genial!
Schlussendlich kann ich für den Roman eine klare Leseempfehlung aussprechen und hoffe, dass noch weitere Fälle mit Kommissar Kühn erscheinen.

Über den Autor:
Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“ gehört zu den erfolgreichsten Büchern der vergangenen Jahrzehnte. Es folgten unter anderem:

  • „Antonio im Wunderland“ (2005)
  • „Mein Leben als Mensch“ (2009)
  • „Das Pubertier“ (2014)
  • „Kühn hat zu tun“ (2015)
  • „Im Reich der Pubertiere“ (2016)
  • „Und ewig schläft das Pubertier“ (2017) 
  • „Kühn hat Ärger“ (2018).

Jan Weiler verfasst zudem Hörspiele und Hörbücher, die er auch selber spricht. Jan Weiler lebt in München.

Über das Buch:
Piper-Verlag, München
Hardcover mit Schutzumschlag, 416 Seiten
ISBN: 978-3-492-05876-6

Eure Sonja

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