Bei meinem letzten Rezensionsstapel fand sich dieses wunderbare Buch, das ich bereits vor einigen Monaten schon einmal gelesen und rezensiert habe! Es hat mir so gut gefallen, dass es zu meinem Buch des Monats wurde. Auch diesmal habe ich die Lektüre wieder genossen…Im Anschluss könnt Ihr meine Rezension nachlesen:
Das Buch des Monats kommt diesmal von Andrea De Carlo, einem Autor, den ich seit der Lektüre seines Romans „Villa Metaphora“(den ich ebenfalls bei bookreviews rezensiert habe) sehr schätze. In diesem Roman wie auch in jenem, den ich gerade beendet habe, nämlich „Das wilde Herz“ dreht sich die Geschichte um eine kleine Handvoll Leute auf einem sowohl örtlich als auch zeitlich sehr begrenztem Raum. Im Wesentlichen geht es um drei Protagonisten: die Italienerin Mara, die am Beginn einer vielversprechenden Karriere als Bildhauerin steht, ihrem Mann, dem steifen englischen Anthropologen Craig Nolan, der Dank TV- Sendungen auch über seinen Fachbereich hinaus berühmt ist und den animalischen Ivo Zanovelli, einem umherreisenden Handwerker.
Seit einigen Jahren verbringt das erst seit einigen Jahren verheiratete Paar seine Sommer in einem kleinen Ferienhaus in Ligurien, Mara fühlt sich hier heimisch und an ihre Kindheit erinnert, aber Craig kommt nur widerwillig mit und bereut die Entscheidung, das ziemlich baufällige Haus gekauft zu haben. Die angespannte Lage (Craig hatte eine Affäre mit einer jungen Studentin) verschärft sich enorm, als der Verhaltensforscher durch das morsche Dach des Hauses kracht und sich das Bein schwer verletzt. Seine schlechte Laune, die unter anderem auch durch die ständigen Schmerzen und die unerträgliche Hitze bedingt sind, lässt er an Mara aus. Auf der Suche nach einem Dachdecker gerät das Ehepaar an den Aussteiger Ivo Zanovelli, der die noch vorhandene brüchige Bindung zwischen Mara und Craig bald noch mehr bröckeln lässt…
Was mich an diesem Roman, dessen Erzählbogen nur einige Tage umfasst, so begeistert hat, ist das psychologische Geschick des Autors. Andrea De Carlo schlüpft abwechselnd in die Haut der drei Hauptpersonen und macht uns ihr Verhalten verständlich (wenn auch nicht immer verzeihlich). Die Konstellation des sich intelektuell überlegen fühlenden Wissenschaftlers, der sich durch die Karriere seiner Frau benachteiligt fühlt und das Aufeinandertreffen zwischen der natürlichen Mara und dem gefährlichen Ivo, der auf der Flucht vor einer dunklen Vergangenheit ist, ist purer Zündstoff und treibt die Handlung voran bis zu einem- wie ich finde- etwas abgehobenem Ende. Trotzdem: die Lektüre dieses Romans war ein Genuss, den ich jedem nur wünschen kann- und deswegen mein Buch des Monats!
Eure Bettina Armandola
Details zum Buch:
2019
ISBN 978 3 257 30074 1
Kommentar verfassen