Wilde Freude

Sorj Chalandon

Aus dem Französischen von Brigitte Große

Die knapp 40jährige Jeanne, Buchhändlerin in Paris, erhält eine erschreckende Diagnose: Brustkrebs. Die kräftezehrende Behandlung durch Chemotherapie und Strahlenbehandlung muss sie ohne Unterstützung ihres Ehemanns durchstehen, denn Matt ist die Krankheit seiner Frau zuviel und er trennt sich von ihr.

Doch glücklicherweise findet Jeanne im Krankenhaus Freundinnen: die ebenfalls krebskranke Brigitte, ihre Lebensgefährtin Assia und Melody, die die beiden bei sich aufgenommen haben. Statt Resignation heißt auch für Jeanne bald das neue Lebensmotto Rebellion und Lebenswille. Ihr braves Frauchensein will sie hinter sich lassen- und wie könnte sie sich das selbst besser beweisen, als bei einem gewagten Coup mitzumachen und gemeinsam mit ihren Freundinnen den größten Juwelier der Stadt zu überfallen?

Das Thema dieses Romans ist keine leichte Kost und es verlangt dem Leser einiges ab, wenn die Tabuthemen Krebs, Kahlköpfigkeit, Einsamkeit, Trauer und Tod im Mittelpunkt stehen. Trotzdem ist auf jeder Seite auch Positives spürbar: die Freude am Leben, am Jetzt, das Mitfühlen, das Verabschieden von Nichtmehrpassendem, die Lust, sich zu widersetzen, seinem Zorn Luft zu machen, sich nicht mehr konform zu verhalten. Die Geschichte des Überfalls nimmt am Schluß noch eine unerwartete Wende, die das Buch und seine Charaktere noch um eine weitere Perspektive bereichert. Ein sehr lesenswerter Frauenroman, von einem Mann verfasst!

Über den Autor:

Sarj Chalandon wurde 1952 geboren und zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellern Frankreichs. Er arbeitete als Kriegsreporter und ist Journalist bei der satirischen Wochenzeitung „Le Canard enchainé“. Er erhielt bereits zahlreiche bedeutende Preise für seine Bücher.

Details zum Buch:

Deutsche Erstausgabe 2020

dtv

ISBN 978-3-423-28237-6

Bettina Armandola

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