Cornelia Travnicek

Nur mit „Feenstaub“ lässt sich das Leben am Rande der Großstadt für die drei Jugendlichen Petru, Cheta und Magare ertragen. Die drei Taschendiebe werden vom Krakadzil erpresst und ausgebeutet, von dessen Wohlwollen die Existenz der Straßenkinder abhängt. Nur wenn dessen Schatzkiste prall gefüllt ist, ist auch das karge Leben der Kinder gewährleistet.
Dann aber verliebt sich Petru in Marja und wird von deren Familie aufgenommen, wo er nicht nur einen Familienalltag mit gemeinsamem Essen, sondern auch das Lesen kennelernt. Als den drei Freunden ein Neuling zur „Ausbildung“ übergeben wird, ändert sich das Leben für alle Beteiligten noch einmal…
In kurzen, kraftvollen Szenen erzählt die junge Autorin von verlorener Kindheit, der Blindheit der Gesellschaft und vom Rassismus und der Ausgrenzung. All das sind leider aktuelle Themen, die zeigen, wie schwierig es für viele Menschen ist, sich eine Perspektive für die Zukunft zu bewahren. Das darzustellen gelingt insbesonders durch den einprägsamen und eigenwilligen Stil und den Verzicht auf den erhobenen Zeigefinger und hinterlässt beim Leser viel Stoff zum Nachdenken und vielleicht auch einen Anlass zum Handeln statt wegzuschauen…
Über die Autorin:
Cornelia Travnicek wurde 1987 geboren und lebt in Niederösterreich. Sie studierte Sinologie und Informatik und arbeitete als Researcher in einem Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung. 2012 erschien ihr Debütroman „Chuck“, „Feenstaub“ wurde für den österreichischen Buchpreis 2020 nominiert.
Details zum Buch:
2020
ISBN 978-3-7117-2090-0
Bettina Armandola
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