Das Netz

DasNetzDie attraktive, junge Frau Sonja ist gerade von ihrem Mann Adam geschieden und hat das Sorgerecht für ihren Sohn Tómas verloren. Finanzielle Probleme und eine mehr oder weniger gut funktionierende homosexuelle Beziehung zu ihrer Freundin Agla plagen sie. In ihrer Verzweiflung nimmt sie das Angebot an, Botengänge per Flugzeug gegen Geld zu verrichten. Hierbei handelt es sich jedoch um Drogenschmuggel.
Leider merkt sie zu spät, wie tief sie schon nach kurzer Zeit in der Falle sitzt. Plötzlich wird auch noch der Zollbeamte Bragi vom Reykjaviker Flughafen auf sie aufmerksam.

Kurze Kapitel und eine dadurch schnell wechselnde Handlung machen das Lesen zu einem Genuss. Nie wird es langweilig, aber dennoch Spannung aufgebaut. Die einfache, relativ trockene und nüchtern gehaltene Sprache ist für die verschiedenen Handlungen optimal. Auch den Titel finde ich sehr gut gewählt. Denn die einzelnen Handlungsstränge sind miteinander verknotet, wie man im Zuge des Lesens immer mehr erfährt, und bilden sich zu einem großen Lügengeflecht aus. Die boshaften Persönlichkeiten und die Verzweiflung der Charaktere finde ich besonders gut beschrieben.
Auch wenn ich schon spannendere Krimis gelesen habe, freue ich mich auf die weiteren Teile der Trilogie und kann „Das Netz“ nur empfehlen.

Über die Autorin:
Lilja Sigurðardóttir wurde 1972 in der isländischen Kleinstadt Akranes geboren und wuchs in Mexiko, Spanien und Island auf. Bereits mehrfach ausgezeichnet für ihre Theaterstücke, wurde sie mit ihrer Reykjavík-Trilogie auch einem internationalen Publikum bekannt. Der erste Band der Reihe, ›Das Netz‹, erschien im Frühjahr 2020 bei DuMont. Eine Verfilmung ist in Planung.

Über das Buch:
Dumont-Buchverlag
Originalverlag: Forlagið Verlag, Reykjavik 2015 Originaltitel: ›Gildran‹
Taschenbuch, 360 Seiten
Erscheinungstag: 16.06.2020
ISBN 978-3-8321-6519-2

Eure Sonja Stummer

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