Hans im Glück
Katharina Naimer

Hans hat viele Jahre bei seinem Herrn gedient. Als es Zeit war Abschied zu nehmen, wollte er zu seiner Mutter nach Hause gehen. Sein Dienstherr war mit Hans sehr zufrieden uns somit bekam er anstatt Geld einen riesigen Goldklumpen. Er wickelte diesen ein und begab sich auf den Nachhauseweg. Dieses Goldstück wurde immer schwerer und schwerer.
Im Laufe der Zeit begegnete er einem Reiter, dieser tauschte gerne den Goldklumpen gegen das Pferd ein. Hans dachte sich, mit dem Pferd geht es doch viel leichter und schneller vorwärts. Hans war sehr erleichtert, daß er nicht mehr zu Fuß den weiten Weg gehen mußte. Seelenfroh saß er auf dem Pferd als ihm plötzlich ein Mann mit einer Kuh begegnete. Dieser Mann hätte gerne seine Kuh gegen das Pferd eingetauscht. Es dauerte nicht lange und Hans tauschte das Pferd gegen die Kuh ein. Er dachte sich, da kann ich immer, wenn ich durstig bin, Milch melken und trinken.
Hans willigte nach einer kurzen Nachdenkpause ein und zog weiter. Nach einiger Zeit begegnete er wieder einem Mann, der in einer Scheibtruhe ein Schwein transportierte. Hans tauschte wieder und und begab sich nur mit einem Schwein, daß einen Strick umgebunden hatte und lief weiter seinen Weg.
Hans zog weiter und dachte, eigentlich geht alles nach Wunsch. Nach einiger Zeit begegnete er einem Burschen, der auf seinem Arm eine Gans mit sich trug. Auch hier tauschte er wieder und zwar nahm er sich die Gans und der Bursche ging mit dem Schwein davon. Als er durch das letzte Dorf, bevor er zur Mutter kam, traf er auf einen Scherenschleifer.
Dieser erzählte ihm, daß Handwerk einen goldenen Boden hätte und er immer glücklich dabei ist, weil die Leute Messer, Scheren und dergleichen von ihm schleifen ließen. Er ließ sich wieder überreden und tauschte seine Gans mit dem Schleifstein. Dieser wurde ihm dann zu schwer und der Stein fiel ihm in einen Brunnen.
Hans rief plötzlich laut vor Freude: Ich bin ein Glückskind, ich muß nichts mehr herumtragen und außerdem bin ich ein Sonntagskind.
„So glücklich wie ich“ rief er aus“, gibt es keinen Menschen unter der Sonne“! Mit leichtem Herzen und frei von aller Last sprang er nun fort, bis er daheim bei seiner Mutter war.
Die Freude von der Mutter und ihm war so groß, daß sie sich umarten und tanzten.
Was sagt uns diese schöne Geschichte? Man muß nicht immer etwas besitzen um glücklich zu sein.
Ich wünsche viel Spaß beim Vorlesen.
Brigitte H. Schild
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