Martin S. Bergmann
Liebe und ihre Schicksale
Zur Psychodynamik in Therapie und Alltag
Herausgegeben und aus dem Amerikanischen übersetzt von Sibylle Drews
Fünf Publikationen zum Thema Psychoanalyse und Liebe sind in diesem Buch versammelt, das Erkenntnisse vom Lehr- und Kontrollanalytiker bei der New York Freudian Society, Martin S. Bergmann beinhaltet.
In einem der hier veröffentlichten Aufsätze geht es um die Beziehung zwischen Therapeut und Klient im Sinne der Übertragungsliebe. In einem anderen wird aufgezeigt, welche Aspekte die Liebe nach Freud kennzeichnet. Auch außerhalb des Behandlungszimmer bewahrheiten sich folgende Thesen für eine glückliche Beziehung: das gleichzeitige Wiederfinden des frühen Liebesobjekts auf den verschiedenen Entwicklungsstufen, eine bessere „Ausstattung“ des einstigen Objekts, indem man dort findet, was man als Kind nicht hatte und ein gewisses Maß an Spiegelung des Selbst im geliebten Menschen. (siehe: Seite 121).
Platonische Liebe, Übertragungsliebe und Liebe im realen Leben, Freuds Theorien über die Liebe im Lichte späterer Entwicklungen oder die intrapsychische Funktion des Sich-Verliebens: was auf den ersten Blick nicht gerade einfach verständlich erscheint (wenn man nicht gerade Freud gelesen, Philosophie studiert oder sich bereits mit dem Thema Psychoanalyse beschäftigt hat), ist bei näherer Betrachtung durchaus interessant und spannend zu lesen, werden doch auch Beispiele aus der Literatur und Philosophie gebracht, die zum Verständnis beitragen. In jedem Fall fand ich die Reflexionen des Autors wirklich erhellend und interessant!
Über den Autor:
Martin S.Bergmann lebte von 1913 bis 2014 und war Professor für klinische Psychologie an der New York University sowie Mitglied der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung und Ehrenmitglied der Amerikanischen Psychoanalytischen Vereinigung. Er verfasste vielbeachtete Werke über die Conditio Humana, den Holocaust, die Liebe und Kindsopfer.
Details zum Buch:
1.Auflage 2019
ISBN 978-3-95558-264-7
Bettina Armandola
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