Anne Berest Claire Berest

Die Geschichte von Gabriele Buffet-Picabia ist bemerkenswert- und zwar nicht nur durch die berühmten Männer, denen sie als Inspiration, Gesprächspartner, Geliebte oder revolutionäre Künstlerseele ganz neue Wege der Kunst eröffnete, sondern auch durch ihre eigene Begabung und das Selbstbewusstsein, das es um die Jahrhundertwende brauchte, um als Frau in einer Männerdomäne zu bestehen.
1898 wird Gaby in die Kompositionsklasse der Schola Cantorum in Paris aufgenommen, wo sie prägende Erfahrungen mit den Möglichkeiten der Kunst macht. Als sie 1908 den bewunderten jungen Maler Francis Picabia kennenlernt, sind die beiden bald von einem gemeinsamen intelektuellen Schwingen berauscht. Sie bringt ihn dazu, mit den Konventionen zu brechen, Malen ebenso wie Musik als Übersetzung von Gefühlen zu verstehen und fördert so die Ursprünge der abstrakten Malerei. Ihre eigene Musikkarriere legt sie auf Eis und wird trotz vierfacher Mutterschaft nie Mutter, sondern bleibt das Symbol für Freigeistigkeit, Inspiration und Avantgarde. Apollinaire, Duchamps und später auch Arp oder Stravinsky: die Künstler waren von der klugen Frau begeistert, von ihrer unkonventionellen Art und ihrem scharfen Verstand gefordert.
Das kühne Leben der Gabriele Buffet-Picabia wird von ihren beiden Urenkelinnen erzählt, die ihr eine Stimme geben und uns eine der ungewöhnlichsten Frauen des 20. Jahrhunderts mit all ihren Stärken und Schwächen näherbringen!
Details zum Buch:
1.Auflage 2021
ISBN 978-3-351-03855-7
Bettina Armandola
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