Der gallische Krieg

Caesar

Aus dem Lateinischen von Max Oberbreyer

Der Klassiker aus dem Lateinunterricht! Ich erinnere mich noch mit Schrecken an die Lateinlektüre „De bello gallico“ in der Schule. Caesars Feldzüge mit den Kriegen gegen die Helvetier, die Belgier, die Alpenvölker oder auch die Veneter sind in diesem ledergebundenen Exemplar zu finden, das mir damals im lateinischen Original bei Schularbeiten den Angstschweiss auf die Stirne trieb.

Glücklicherweise kann man hier Caesars Niederschriften in deutscher Übersetzung nachlesen. Die Schilderungen der Überfahrten nach Britannien oder auch der Krieg mit Vercingetorix lassen das Römische Reich wiederauferstehen und geben interessante Einblicke in die damalige Zeit, die Eigenarten der verschiedenen Völker und die herrschenden Sitten.

Die ethnographische und geografische Beschreibung Galliens eröffnet das Standardwerk in acht Büchern, das in seiner Gesamtheit klar und konsequent verfasst ist. Wie damals Krieg geführt wurde, welche Gebräuche bei den Galliern im Vergleich zu den Germanen herrschten oder wie die Britannier besiegt werden, kann man hier hautnah nachvollziehen. Es ist tatsächlich ein Standardwerk der Geschichte, auch wenn die Darstellungen nicht immer objektiv sind (obwohl der Eindruck durch das Erzählen in der dritten Person entstehen soll) und zeigt den großen Feldherren Gaius Julius Caesar aus eigener Perspektive.

Ich muss sagen, die Lektüre auf Deutsch war besonders in den Passagen, in denen es nicht nur ums Kriegshandwerk ging, sondern um die Eigenarten der Völker und ihre Lebensart sehr interessant. So erfährt man zum Beispiel, dass die Einwohner von Kent nur wenig Getreide ansäen, sich mehr von Milch und Fleisch ernähren und sich in Tierhäute kleiden. Oder auch, dass es in ganz Gallien nur zwei Klassen Menschen gibt neben dem gemeinen Mann, der beinahe Sklave ist: die Druiden und die Ritter.

Alles in allem hat „Der gallische Krieg“ mich also nicht mehr so in Verzweiflung gestürzt wie meine Übersetzungsversuche in der Schulzeit und gehört wohl zu den zeitlosen Klassikern, die man gelesen haben sollte!

Details zum Buch:

2014

Anaconda Verlag

ISBN 978-3-7306-0076-4

Bettina Armandola

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