Kinderbücher zum Thema Mental Health

Gerade war der internationale Mental Health Day und dazu habe ich euch ein Reel mit meinen liebsten Büchern dazu auf Instagram zusammengestellt und gezeigt. Ihr findet es immer noch in meinem Feed. Hier möchte ich euch nun die Bücher aber noch detaillierter zeige und präsentieren:

Mama und der verhexte Spiegel, Ein Bilderbuch über Depression von Brigitte Endres und Anna Karina Birkenstock erschienen im Aracari Verlag

Viel mehr Menschen leiden an Depressionen, als ihr wahrscheinlich vermuten würdet. Nicht immer sind die Zeichen so wie hier in diesem Buch. Um es für Kinder greifbarer zu machen finde ich dieses Buch so richtig gut gelungen. Sehr bildhaft mit sehr kindgerechten Texten begleitet, wird hier ans Thema herangegangen und die Geschichte von Timmy und seiner Mama erzählt. Auch wenn in der Realität es vielleicht nicht so einfach ist eine Depression zu heilen und sich Hilfe zu holen, ist es hier im Kinderbuch genau richtig aufbereitet, denn es gibt Hoffnung, deprimiert die Kinder nicht, sondern motiviert sie in Zukunft mehr hinzuschauen, Menschen zu beobachten und zu unterstützen. Timmy ist ein extrem lieber Charakter, der helfen möchte, aber auch seine eigenen Emotionen zulässt – keine leichte Situation für ein so junges Kind. Im Buch gibt es zum Glück die Großeltern, die da sind und helfen. Trotz des sehr ernsten Themas ist es ein positives und hoffnungsvolles Buch mit einem Happy End. Ein sehr wichtiges Thema, das hier richtig gut aufbereitet ist für ein erstes herantasten.

Zum Inhalt:

Timmy wohnt bei Mama. Seine Eltern haben sich getrennt, als er noch ganz klein war. Damals ist Mama mit Timmy zurück in ihre Heimatstadt gezogen, ganz nah zu Oma und Opa. An den Wochenenden holt Papa Timmy manchmal ab. Timmy ist gern bei Papa und seiner neuen Freundin, aber hinziehen möchte er nicht. Er will Mama nicht allein lassen. Timmys Mama hat in letzter Zeit zu nichts mehr Lust, sie liegt nur im Bett und starrt vor sich hin. Weil sie so abweisend ist, hat Timmy Angst, dass sie ihn nicht mehr gern hat oder er schuld an ihrer Krankheit ist. Kann er etwas tun, damit Mama wieder gesund und fröhlich wird?

Dieses Buch zeigt aus Sicht eines Kindes auf, wie es die Depression eines Elternteils miterlebt. Mittels kindgerechter Text- und Bildsprache wird das komplexe Thema anhand eines Märchens einfach erklärt sowie mit einfühlsamen Illustrationen begleitet.

Ein schwieriges Thema, ehrlich, aber hoffnungsvoll erzählt.

Eine Handreichung mit Zusatzmaterial ist kostenlos unter Begleitmaterial als Download verfügbar.

Männer weinen von Jonty Howley erschienen im Zuckersüß Verlag

Jeder Mensch geht mit seinen Gefühlen anders um. In vielen Generationen haben Menschen gelernt ihre Gefühle zu unterdrücken und zu weinen hat besonders bei Männern unterdrückt und in der Gesellschaft nicht gerne gesehen. Zum Glück ändern sich die Zeiten und man beginnt auch in Kinderbüchern genau solche Themen aufzuarbeiten. Gefühle zu zeigen mit Tränen, egal ob Freude, Frust oder Trauer gehört einfach dazu und dieses wunderbar und einfühlsam aufbereitete Buch kann dabei sehr gut unterstützen. Der ganze Stil, auch optisch ist sehr ansprechend und aussagekräftig gestaltet und wunderbar fürs gemeinsame Lesen gemacht.

Zum Inhalt:

Dürfen Männer weinen? Selbstverständlich! Und zwar nicht nur aus Trauer, sondern auch vor Freude, Rührung, Angst, Wut oder Lachen!

Dieses wundervolle Kinderbuch zeigt unseren Kindern, dass es gesund, wichtig und ganz normal ist, Emotionen, Angst und Verletzungen zu zeigen. Mit spektakulären Illustrationen in wunderbaren Pastelltönen ist „Männer weinen” ein kleines Meisterwerk.

Der Inhalt: Vor seinem ersten Tag an einer neuen Schule ist Levi ganz mulmig zumute. Da sagt sein Papa in seiner Hilflosigkeit: „Männer weinen nicht!” Doch auf seinem Schulweg beobachtet Levi überall Männer, die ihren Gefühlen freien Lauf lassen. Als Levi am Nachmittag nach Hause kommt, hat sein Papa Tränen in den Augen und beide verstehen: Männer weinen, und das ist vollkommen okay…

Matti, Oma Rose und die Dingse – Ein Bilderbuch über Demenz von Brigitte Endres und Marc-Alexander Schulze erschienen im aracari Verlag

Dieses wunderschön aufbereitete Buch beschäftigt sich mit einem Thema, dass für Kinder nicht leicht zu bewältigen ist, die Veränderung eines geliebten Menschen, der beginnt alles zu vergessen. Sehr einfühlsam, mit toll aufbereiteten Texten und wunderschönen Illustrationen wird hier anhand einer Nachbarschaftsverbundenheit erzählt, wie es ist, wenn ein lieber Mensch an Demenz erkrank, welche Anzeichen es geben kann und was man machen kann, um zu helfen. Es ist kein Buch mit einem Happy End, denn das gibt es leider auch im realen Leben nicht, aber es ist ein richtig tolles Buch, um das Thema anzusprechen und zu zeigen, dass man helfen kann und den sich verändernden Menschen dennoch unterstützen und lieb haben kann. Ein wundervoller Ansatz, der hier wirklich sehr gelungen ist.

Zum Inhalt:

Mattis Oma wohnt weit weg. Aber gleich nebenan wohnt die freundliche Frau Rose. Matti muss nur durch die Johannisbeerbüsche schlüpfen, dann ist er schon da. Oma Rose hat viel Zeit für ihn, sie spielen oft zusammen, legen Puzzle, lesen oder backen zusammen Zimtwaffeln. In letzter Zeit verhält sich Oma Rose aber etwas merkwürdig. Sie wird vergesslich, verlegt Sachen und auch manche Wörter wollen ihr einfach nicht mehr einfallen. Ihre Vergesslichkeit wird immer schlimmer. An einem Tag vergisst sie sogar, den Herd auszuschalten. Alle machen sich große Sorgen. Als Oma Rose in ein neues Zuhause zieht, ist Matti zunächst sehr traurig – doch gleich am Wochenende besucht er sie mit seiner Mama und seiner Schwester.

Panther, Panther, sei entspannter von Britta Sabbag und Igor Lange erschienen bei Carlsen

Das Thema Achtsamkeit und Ruhe aufkommen lassen, ist hier der Aufhänger in dieser wundervollen Geschichte. Ihr kennt vielleicht Britta Sabbag und Igor Lange schon von anderen Kinderbüchern – ich liebe den Stil der Beiden, die Illustrationen und die durchdachten Texte. Hier wird sehr kindgerecht ans Thema herangegangen und in lustigen Reimen erzählt. Der Panther und die gesamte Landschaft um ihn herum ist so wundervoll optisch in Szene gesetzt und richtig toll anzuschauen. Die Tipps der verschiedenen Tiere, wie der Panther ein bisschen zur Ruhe kommen könnte, sind einfach herrlich zu lesen und an verspürt dieselbe Agilität und auch die Ruhe des Panthers im Lauf des Buches. Einfach so gelungen und herrlich zu lesen.

Zum Inhalt:
Endlich entspannt loslassen!

„Im Dschungel da lebte ein Panther, 
der alles andere als entspannt war.
An Schlaf war nicht zu denken –  
nichts konnte ihm Ruhe schenken.“

Tja, wer kennt es nicht? Es gibt so Tage, so Abende, so Momente, da fühlt man eine extreme Anspannung und Unruhe in sich drin, die einfach nicht weggehen will. Genauso geht es dem Panther. Er ist eigentlich schon ziemlich müde, aber er kommt einfach nicht zu Ruhe. Da hilft es leider auch nicht, dass alle anderen Tiere im Regenwald ihm gute Tipps geben: Einen Gang zurückschrauben, Tieryoga, bis Hundert zählen, eine Runde schwimmen gehen – alles Mist! Nichts will helfen. Die entscheidende Idee hat ausgerechnet das Faultier: 

„Langsamkeit bringt mich am schnellsten zum Ziel!
Ruhe find ich in mir, wenn ich es will.
Deswegen rat ich dir eine Sache:
Versuch es mal so, wie ich es mache.
Dein eigenes Tempo findest nur du heraus.
Nicht so behäbig wie ich, nicht so schnell wie die Maus.“ 

Und da kann der Panther endlich loslassen! Er spürt in sich rein, hört auf seinen Körper, übt sich in Achtsamkeit, ganz ohne weitere Ratschläge von außen. Und so klappt es dann auch. In seinem ganz eigenen Tempo kann Panther runterfahren und schließlich einschlafen. Toll! 

Viel Freude beim Lesen dieser großartigen Bücher.

Barbara

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