Die Freiheit ist weiblich
Golineh Atai

Spannende Frauengeschichten aus dem Iran, die uns zeigen, wie diese die Gesellschaft prägen, beeinflussen und künftig auch ändern könnten, hat die selbst aus dem Iran gebürtige Autorin in leider gerade wieder sehr aktuellem Bezug zusammengetragen.
Seit mehr als vierzig Jahren hat der Gottesstaat der Mullahs das Land im Griff und damit einher geht die Unterdrückung der Frauen. Neun Porträts dieser Iranerinnen, darunter die Tochter eines Geistlichen, die um ihr Recht auf Schulbildung kämpfen musste und zu einer international bekannten Aktivistin wurde oder einer jungen Frau, die mitten in Teheran ihr Kopftuch ablegte und dann ins Exil flüchten musste, sind in Interviews mit der Autorin entstanden und machen das Schicksal des Iran und seiner Bevölkerung sichtbar.
Besonders jetzt, kurz nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini, wo seit Wochen Tausende gegen das islamische Herrschaftssystem protestieren, ist das Schicksal iranischer Frauen wieder in der Weltöffentlichkeit angekommen. Auch die Sportkletterin Elnaz Rekabi, die ohne das obligatorische Kopftuch ihren Wettkampf antrat, wurde über Nacht zu einer Galionsfigur der Frauenbewegung und Symbol für die Hoffnung auf einen offeneren und freieren Iran. Die Repressalien, Gewalt und Drohungen auch durch die radikalen Teile der Gesellschaft, denen die Frauen ausgesetzt, müssen, wie in diesem Buch, thematisiert werden!
Für mich war die Lektüre dieses Buches spannend, aufrüttelnd und erschreckend aktuell und hat mir einen interessanten Einblick in das iranische politische System samt seiner Machthaber gegeben. Es zeigt ungeschminkt das Leben und die Prüfungen, die den Frauen dort auferlegt werden und die sie trotzdem nicht davon abhalten, für ihre Freiheit zu kämpfen!
Über die Autorin:
Golineh Atai wurde 1974 in Teheran geboren. Sie arbeitete als Korrespondentin für die ARD und wurde für ihre journalistische Arbeit vielfach ausgezeichnet.
Details zum Buch:
2021
ISBN 978-3-7371-0118-9
Bettina Armandola
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