Julie Yip-Williams

1976 wird Julie Yip-Williams in Vietnam geboren und schon im Alter von wenigen Wochen mit dem Tod konfrontiert. Wegen ihrer Blindheit, die erst in den USA nach der Flucht der Familie behandelt werden kann, soll sie nach dem Willen der Großmutter sterben. Doch sie springt dem Tod von der Schippe und kann in Amerika ein erfülltes Leben beginnen mit einem Jurastudium und der Gründung einer eigenen Familie.
2013 wird sie mit der Diagnose Darmkrebs im Stadium 4 konfrontiert. Die Anwältin und liebevolle Mutter und Ehefrau muss sich in den kommenden Jahren mit ihrem baldigen Tod abfinden, nachdem sie lange gekämpft hat. In dieser Zeit der Wut, Trauer, Hoffnung, Verzweiflung und Akzeptanz beschliesst die Erkrankte, über ihr Leben zu schreiben. Es entsteht ein berührendes Memoir, mit dem uns die Autorin an ihren innersten Gefühlen teilhaben lässt und die nicht nur die Angst und die Schmerzen, sondern auch die Liebe und Geborgenheit beschreibt, die ihr soviel Kraft geben.
Das Buch liest sich tatsächlich als Appell an die Lebenden, das Wunder des Lebens aber auch des Sterbens voll anzunehmen und jeden Tag bis zum Ende voll auszuschöpfen. Dieses Memoir ist so authentisch und berührend, denn Julie Yip-Williams spart auch negative Gefühle, Egoismus und Wut nicht aus und vermittelt trotz allem die Kraft der Liebe und Hoffnung. Als Leser wird man bald vom objektiven Beobachter zum mitfühlenden Freund dieser beeindruckenden Frau!
Details zum Buch:
1.deutsche Auflage 2020
Unimedica im Narayana Verlag
ISBN 978-3-96257-138-2
Bettina Armandola
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