Der blaue Liebesknoten

Der blaue Liebesknoten

Anna Fuchs
Der blaue Liebesknoten
Ein Roman aus dem mittelalterlichen Wien

Wien/ Prag im 14 Jahrhundert.
Die Kunst von Intrigen schmieden beherrschen nicht viele und so geht auch diese Intrige gegen Wien in der Donau baden. Sehr zum Ärger der Prager Herren, die den Wiener Herzögen liebend gerne beim Papst mit einer deutschsprachigen Bibel angeschwärzt hätten.
In Wien indessen geht das Leben seinen Lauf, Intrigen hin oder her.
Im Büßerinnenkloster Sankt Hieronymus geht es rund her. Die Köchin Johanna – genannt Hannerl, hat keinen Essig mehr zum Kochen für ihre in ganz Wien bekannten Mailufterl, doch kein Essig, kein Mailufterl. Und das geht dem Hannerl ordentlich gegen den Strich und ihre Schimpftiraden und Zornausbrüche steigern sich ins Unermessliche, bis sich die Meisterin einschaltet. Sie verdonnert Johanna zum Früchte einkochen für den Herzoglichen Besuch.
Anfangs noch etwas unwillig macht sich Hannerl an die Arbeit und kredenzt bald kostbare Schleckereien. Bis das Unglück sich in ihrer Küche einschleicht. Erst stirbt die Alte aber heiß geliebt Hündin Maroni, dann verreckt der aufgeweckte Mönch Jost an einem Glas Wein und dann das: Eine Köstlichkeit aus ihrer Küche soll mit Gift versetzt gewesen sein. Ein Spross der Herzogfamilie, dank seiner jugendlichen Jahre, erlitte nur eine schwere Vergiftung, jeden anderen hätte es dahin gerafft. Johanna versteht die Welt nicht mehr und wird für dieses Vergehen an den Pranger gestellt.
Jetzt hilft nur mehr Gott oder eine List um Hannerl vor dem Gottesacker fernzuhalten.

Eine sehr aufwendige Geschichte mit vielen Charakteren und Details, sehr lesenswert, informativ, und man kann seine Dialektkünste etwas auffrischen. Für Wienkenner ist es umso erbaulicher, weil man die Orte und Plätze von heute, mit dem im Buch dargestellten Orten, vergleichen kann. Ein Tipp von mir: sich Zeit lassen beim Lesen und was zum Essen bei der Hand zu haben, denn der Hunger kommt gewiss.

Über die Autorin:
Anna Fuchs wurde 1965 in Niederösterreich geboren. Ihre Jugendzeit verbrachte sie in Wien. Parallel zu ihrem Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und Romanistik arbeitete sie im Tourismus. Auch heute verteilt sie ihre Energien gleichmäßig: Hauptberuflich als Bibliothekarin und nebenbei als Fremdenführerin. Ihre Stadtführungen rund um die Klosterköchin Johanna Maipelt, genannt Hannerl, garantieren nicht nur Informatives über das mittelalterliche Wien, sondern vor allem amüsante Einblicke in die Wiener Lebensart über die Jahrhunderte hinweg. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Wien.

Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: August 2014
Taschenbuch, 501 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1575-3
UVP: € 12,99

Elisabeth Schlemmer

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