Roter Staub

Mosambik am Ende der Kolonialzeit

von Isabela Figueiredo
Aus dem Portugiesischen von Markus Sahr
Nachwort von Sophie Sumburane

Lange Zeit musste die Autorin schweigen und erst den Tod des Vaters abwarten, bevor sie die Erinnerungen zu Papier bringen konnte.

1974 endet die Macht der Portugiesen über Mosambik und die weissen Siedler mussten um ihr Leben fürchten. Auch die Familie der Autorin lebte zu dieser Zeit dort und hat das Geschehen hautnah miterlebt.

Was für die Weissen damals ein Unrecht war, war für die Bevölkerung ein Schritt in die Freiheit. Nach jahrelanger Knechtschaft und Unterwerfung. Auch wenn sich viele weiße Siedler brüderlich zeigten, in Wahrheit waren sie nichts anderes als Tyrannen. Die Frauen missbrauchten, Männer für kleinste Vergehen auspeitschen ließen und glaubten, das Land gehöre ihnen.

Die Autorin wird zurück nach Portugal geschickt, um dort über die missliche Lage in Mosambik zu berichten. Doch sie macht es nicht, im Gegenteil, sie schweigt und wartet den Tod des Vaters ab, bis sie der Welt ihre eigene Geschichte, die Wahrheit über damals, erzählt.

Die „kindliche“ Ansicht zeigt dem Leser noch intensiver, wie alltäglich damals die Brutalität & der Rassismus gegenüber den Schwarzen war. Die weissen Siedler glaubten tatsächlich, sie wären etwas besseres als die hiesige Bevölkerung, und sie hätten jedes Recht dazu, sie auszubeuten, zu misshandeln und als Menschen 2. Klasse zu behandeln.
Das Traurige ist, dieser „Glaube“ ist heute leider immer noch weit verbreitet, er hat sich großteils auf andere Kontinente verlagert, aber der Grundgedanken bei „diesen“ Weissen ist gleich geblieben, sie denken, sie wären etwas besseren, was sie aber nicht sind. Wir sind alle „nur“ Menschen.

Verlag: Weidle
Erscheinungsdatum: Oktober 2019
fadengeheftete Broschur, 172 Seiten
ISBN: 978-3-938803-94-3
UVP: € 23,-

Eure Elisabeth

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑