Sonntagmorgen

Sonntagmorgen, Erzählung
Christine Trüb

Eine kleine Französin mit dunklen Stirnfransen und hellem Lachen trifft in einem Hotel auf einen reichen älteren Amerikaner, der sie vom Fleck weg heiraten will. Sie sagt schließlich Ja zu einer trotz allen Wohlstands ungewissen Zukunft und lässt sich leichtsinnig auf den Versuch eines mondänen Lebens ein. An diese kleine Französin muss sie beispielsweise denken, wenn sie ganz bei sich ist und alle Zeit der Welt hat, um ihren Erinnerungen nachzuforschen. Es beginnt eine rastlose Spurensuche, die ihr nach und nach den geheimen Zusammenhang von Offensichtlichem und Verborgenem, von Herkunft, fataler Liebe und Todessehnsucht entdecken wird. Denn es ist kein Zufall, dass wir gerade auf jene Fragen, die uns radikal angehen, zeitlebens keine Antwort erhalten, wenn wir nicht selbst danach suchen.

An einem Sonntagmorgen in ihrer Küche erinnert sich eine Frau an Episoden aus ihrem Leben. Menschen und Dinge aus längst vergangener Zeit kommen ihr in den Sinn. Sie lässt ihre Gedanken schweifen und findet sich zurückversetzt in die unterschiedlichsten Szenen ihrer Vergangenheit – aneinander gereiht, wie die Perlen einer Kette. Geschrieben in einer sehr angenehm lesbaren Sprache, erschafft der anekdotische Text schöne Stimmungen, deren inhaltlicher Zusammenhang sich aber nicht immer klar erkennen lässt. Und die gelegentlich sehr langen Sätze erfordern beim Lesen etwas Konzentration.

Über die Autorin:
Christine Trüb, geboren in Berlin, aufgewachsen in Paris, Bern, Zürich und London. Ausbildung in Gesang, Sprechtechnik und Logopädie, lebt mit ihrer Familie in Zürich. Jahrelang redaktionelle und übersetzerische Betreuung einer Zeitschrift von „Terre des hommes“. Von 1984 bis 1997 freie Mitarbeiterin der Beilage Wochenende der Neuen Zürcher Zeitung.

Details zum Buch:
Limbus Verlag
2014, fester Einband mit Lesebändchen
19,5 x 12 cm, 96 Seiten
€ 10,- [A] | [D]
ISBN: 978-3-99039-022-1

Gerlinde Götz

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